Wo Innovationen Hand und Fuß haben
In der „Start-up Zone“ auf der OTWorld präsentieren junge Unternehmen ihre Entwicklungen
Der Hilfsmittelmarkt ist ständig in Bewegung und von Fortschritt geprägt. Für neue Entwicklungen scheint der Bedarf derzeit ungebrochen. Die OTWorld unterstützt in diesem Jahr erstmals junge Unternehmen dabei, mit ihren Neuheiten in dieser innovationskräftigen Branche anzukommen. 2018 feiert deshalb die „Start-up Zone“ Premiere. An dem Gemeinschaftsstand darf man sich auf eine Sohle zur Messung der Belastungen des Fußes, 3D-Software für maßgeschneiderte Medizinprodukte und einen russischen Händedruck freuen. Im Gepäck haben die Aussteller außerdem ausgefallene Prothesencover, Neuheiten für die Exo-Prothesenversorgung sowie ein Therapiegerät für Gelenkmobilisation und Muskeltraining.
Einer erst kürzlich durchgeführten Umfrage von Spectaris, Verband der Hightech-Industrie, zufolge, steht eine Mehrzahl etablierter Unternehmen der Zusammenarbeit mit Start-ups offen gegenüber. Bisher würden dafür aber oft die Kontakte fehlen. Im Bereich der Hilfsmittelversorgung reagiert die OTWorld darauf: 2018 wird es zum ersten Mal eine „Start-up Zone“ geben. Junge Unternehmen zeigen an diesem Gemeinschaftsstand ihre innovativen Entwicklungen sowie Dienstleistungen und nutzen hier ihre Chance mit potentiellen Partnern und Kunden in Kontakt zu treten.
Mehrdimensionale Belastungsdaten des Fußes im Schuh messen
In einem Labor für Biomechanik der Fachhochschule Münster als Idee geboren, wird von der vebitosolution GmbH die flexible Messsohle vebitoEASY zur OTWorld in Leipzig präsentiert. Das Messsystem vebito ermöglicht erstmals auch im Schuh die Messung der biomechanischen Belastung des Fußes. Die vebitoEASY misst parallel an Vor- und Rückfuß, in einem Messdurchgang können vier Bewegungsrichtungen erhoben werden. Das Anwendungsspektrum wird um die vebitoSCIENCE erweitert. Diese Messsohle ist für Forschungszwecke entwickelt und misst parallel an fünf Punkten. Zum Messsystem gehört eine eigens entwickelte Software, die die Biegungs- und Torsionsbelastung übersichtlich darstellt. Wie die vebitoSCIENCE in der Praxis funktioniert und welche Ergebnisse damit erzielt werden, berichten die Geschäftsführerinnen des Start-ups in einem Vortrag im Weltkongress.
3D-Software für maßgeschneiderte Medizinprodukte
Ebenfalls im Bereich der digitalen Möglichkeiten bewegt sich das finnische Start-up Versoteq 3D Solutions Oy. Mit ihrer neuen Online-Plattform VersoCore lassen sich 3D-Modelle automatisiert erstellen. Scandaten werden zu einem 3D-Modell verarbeitet, das virtuell überprüft oder gedruckt werden kann. So ist es schließlich möglich, maßgeschneiderte Medizinprodukte auf Basis biometrischer Informationen anzufertigen. Das finnische Unternehmen wurde 2013 gegründet und bietet seine Software der Industrie, dem Handel, aber auch Museen an.
3D-Komplettpaket für Daumenorthesen
Die Gründer von Manometric reisen aus den Niederlanden nach Leipzig und führen den 3D-Handscanner ManoX mit der dazugehörigen, anwenderfreundlichen Software ManoStudio vor. Durch das Zusammenspiel beider Produkte lassen sich individuell passgenaue Daumenorthesen drucken. Die Unternehmensgründung erfolgte einerseits aus Faszination für die 3D-Technologie und andererseits aus dem Wunsch heraus, Technik für Menschen zur Verfügung zu stellen. Aus Sicht der Gründer von Manometric fehlen in diesem Bereich bisher die praktischen Umsetzungen der theoretischen Konzepte. Auf der OTWorld präsentiert sich das Start-up potentiellen Kooperationspartnern.
Russischer Händedruck
In der praktischen Anwendung der 3D-Technologie ist das zweijährige MaxBionic Prostheses Lab aus Moskau zu Hause. Sie stellen eine bionische Handprothese mit eingebautem Mikrocomputer vor. Die Entwicklung der Produktlinie MeHandS ist aus der Kooperation mit dem Ingenieur Maxim Lyashko entstanden. Selbst ein Prothesenträger entwickelte er kostengünstige eigene 3D-Druck-Prototypen, aus denen für MaxBionic schließlich die preisgekrönte smarte MeHandS hervorging. Ihre Features umfassen unter anderem eine Touchscreenfähigkeit, Sensorpunkte, ein Feedback-System sowie bewegliche Finger. Sie ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich und lässt sich mit Produkten anderer Hersteller kombinieren.
Bunte Vielfalt für Prothesen
Die vielfältigen Möglichkeiten des 3D-Drucks macht sich auch die oberösterreichische 3D-Design & Produktionsagentur WAKO GmbH zu Nutzen. Erst im vergangenen Jahr gegründet, erstellt und vertreibt sie unter der Marke ce:koon Prothesencover, die nach individuellem Kundenwunsch gestaltet und als Accessoire getragen werden. Je nach Anlass sind sie austauschbar. Die Prothesencover sind komplett im 3D-Verfahren produziert. WAKO 3D stellt sein umfangreiches Fachwissen im 3D-Scanverfahren, der anschließenden Aufbereitung der Daten sowie des gesamten Druckverfahrens zur Verfügung. Auf der Messe macht das Unternehmen die vielfältigen Möglichkeiten anschaulich, die sich durch das 3D- Druckverfahren im Hinblick auf Design, Qualität sowie im Tragekomfort ergeben und zeigt, wie Orthopädie-Techniker ohne großen Aufwand die Technologie nutzen können.
ESKA-Endostiel adaptiertes Exo-Prothesenversorgungskonzept nach Dr. Grundei®
Der 2015 gegründeten ESKA Orthopaedic Handels GmbH liegt ein besonderer Handelsschwerpunkt zu Grunde: das ESKA-Endostiel adaptierte Exo-Prothesenversorgungskonzept nach Dr. Grundei®. Dabei wird der Endostiel direkt in den Knochenstumpf implantiert und sorgt für eine dauerhafte, sichere Verbindung zwischen tragendem Knochen und Exo-Prothese. Im Fall der unteren Extremität werden so Oberschenkelknochen und Hüftgelenk nach anatomischem Vorbild belastet. Die Voraussetzungen für diese Weiterentwicklung von Grundeis Konzept waren die Zusammenarbeit mit spezialisierten Kliniken und die Verwendung moderner Materialien. ESKA fertigt und vertreibt die erforderlichen Produkte für die Implantation des Prothesenstiels und die Verbindungsmodule.
Gelenkmobilisation und Muskeltraining mit dem MedBoard
Die erst im Januar 2018 in Wien gegründete PHYSIOTECHNIK Schaffarik GmbH ist das jüngste Unternehmen der „Start-up Zone“. Bei der Entwicklung des zum Patent angemeldeten MedBoard konnte der Gründer Gregor Schaffarik auf seine Ausbildung als Mechatroniker für Medizingerätetechnik und die langjährigen Erfahrungen als Physiotherapeut zurückgreifen. MedBoard ist ein Therapiegerät für die untere Extremität, das endgradige Gelenkmobilisationen gleichzeitig mit konzentrischem und exzentrischem Muskeltraining ermöglicht. Es eignet sich für Patienten nach einer Oberschenkelamputation oder einem Knie-Gelenkersatz. Trainieren kann man damit bereits nach Unfällen im Teilbelastungsbereich oder postoperativ im Krankenbett.
Die „Start-up Zone“ findet man inmitten des Messegeschehens in Halle 3, Standnummer D28.
Neben den Firmen auf dem Gemeinschaftsstand präsentieren sich unter den mehr als 150 Neuausstellern auch weitere nationale sowie internationale Start-ups in der Fachmesse.
Über die OTWorld
Die Internationale Fachmesse und der Weltkongress OTWorld wenden sich mit einem einzigartigen Angebot an Orthopädie-Techniker, Orthopädieschuhmacher, Reha-Techniker, Therapeuten und Ärzte, Ingenieure, den medizinischen Fachhandel und Mitarbeiter der Kostenträger. 2016 zog die OTWorld 21.300 Besucher aus 86 Ländern sowie 542 Aussteller aus 43 Nationen an. Ideeller Träger der OTWorld ist der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik. Inhaber der Marke OTWorld und Veranstalter des Kongresses ist die Confairmed GmbH. Die Fachmesse verantwortet die Leipziger Messe GmbH.
Ansprechpartner für die Presse
Pressesprecherin
Frau Karoline Nöllgen
Telefon: +49 341 678-65 24
Fax: +49 341 678-16 65 24
E-Mail: k.noellgen@leipziger-messe.de
Pressesprecherin BIV, Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik
Frau Kirsten Abel
Telefon: +49 231 557050-27
E-Mail: abel@biv-ot.org
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