Heinz-Georg-Klös-Preis verliehen
Für Ihre Disseratation zum Thema „Untersuchungen zur Biodistribution multipotenter mesenchymaler Stromazellen nach intraläsionaler Applikation in induzierte Defekte equiner Oberflächlicher Beugesehnen“ erhielt Dr. Carolin Horstmeier den Heinz-Georg-Klös-Preis, der 2018 erstmals vergeben wurde.
Neue Therapieform für schwierige Probleme
Die Therapie von Sehnenerkrankungen beim Pferd mit Mesenchymalen Stromazellen (MSC) ist eine neue und vielversprechende Therapieform für ein schwieriges klinisches Problem: Anstelle einer Regeneration des erkrankten Sehnengewebes entwickelt sich im Rahmen der natürlichen Heilung funktionell minderwertiges Narbengewebe. Durch die Transplantation autologer oder allogener MSC in Sehnendefekte konnte eine deutliche Verbesserung der Parameter der Sehnenheilung erreicht werden. Es ist jedoch nach wie vor unbekannt, wie die implantierten MSC sich verhalten, und welches der entscheidende Wirkmechanismus der MSC Therapie ist.
Die von Dr. Carolin Horstmeier vorgelegte in vivo-Studie geht der Frage der Biodistribution nach und ist an der Schnittstelle zwischen Zellbiologie und Klinik angesiedelt. Sie markiert damit einen essentiellen Schritt für die Weiterentwicklung der neuen Therapieform und basiert auf umfangreichen in der Arbeitsgruppe durchgeführten Vorarbeiten. Eine besondere Schwierigkeit liegt darin, Zellen im lebenden Organismus ohne Zerstörung des Gewebes nachzuweisen. Hier wurde mit einer besonderen Magnetresonanztomographischen Technik ein innovatives Verfahren angewandt, das mittlerweile auch von weiteren internationalen Forschungsgruppen nachvollzogen wird.
Aufgrund der Vielfalt und Komplexität der anzuwendenden Methoden in vivo und in vitro stellte die Studie ein höchst anspruchsvolles klinisches Dissertationsthema mit Grundlagenorientierung dar. Dr. Horstmeier hat die ihr gestellte Aufgabe mit Bravour gemeistert und schließlich eine exzellente Dissertation an der Schnittstelle zwischen zellbiologischer Grundlagenwissenschaft, klinischer Grundlagenforschung und klinischer Therapie vorgelegt, die mit zwei Gutachten „Summa cum laude“ und einer hervorragenden Verteidigungsleistung zur besonderen Auszeichnung durch die Fakultät vorgeschlagen wurde.
Über den Heinz-Georg-Klös-Preis
Anlässlich des Leipziger Tierärztekongresses verleiht der Freundeskreis Tiermedizin der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig e.V. alle zwei Jahre für die beste Dissertation aus dem klinischen Bereich einen Förderpreis. Die Stiftung erfolgt durch Frau Ursula Klös und dient dem Andenken an Ihren Gatten Prof. Dr. med. vet. Dr. h. c. Dr. h. c. Heinz-Georg Klös. Prof. Klös war Direktor des Zoologischen Gartens Berlin von 1956 bis 1991, erster Präsident des Freundeskreises (1990- 2000) und danach Ehrenpräsident bis zu seinem Tod im Jahr 2014. Der Klös-Preis, der den 2014 letztmals vergebenen TVD-Preis fortsetzt, wird erstmals 2018 vergeben und ist mit einem Preisgeld von 1.500 Euro dotiert.
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