Wissenschaftliche Fachtagung
Internationale Messen in Vergangenheit und Gegenwart
Anlässlich des Jubiläums "850 Jahre Leipziger Messen" veranstaltete die Universität Leipzig eine internationale Tagung zur Messegeschichte.
Die Tagung, die 25 Fachwissenschaftler aus Europa und Asien in Leipzig zusammenführte, verstand sich als ein weiterer Meilenstein der sich seit mehr als sechs Jahrzehnten entwickelnden vergleichenden internationalen Messeforschung. Sie thematisierte den aktuellen Forschungsstand und Perspektiven künftiger Forschung der wichtigsten internationalen Messen im letzten Jahrtausend. Dabei wurde die Entwicklung des Systems der Messen in seinen jeweiligen zeitgenössischen Bezügen und vor allem der auf den Messen entstandenen Innovationen zum Handel und Zahlungsverkehr analysiert. Messen werden auf diese Weise als Zentren des internationalen Austauschs von Gütern, Geld, Informationen und Handelsbrauchtum konkret fassbar. Das geografische Spektrum reichte von den mittelalterlichen Messen im Byzantinischen Reich, in der Champagne und in Schonen über die frühneuzeitlichen Messen in Westeuropa und am Golf von Mexiko bis zu den Messen im Donaudelta und Nischnij Nowgorod im 19. Jahrhundert. Dass in diesem Zusammenhang Leipzig, das im 18. und 19. Jahrhundert zur bedeutendsten Messe der Welt avancierte und den innovativen Typus der Mustermesse herausbildete, besonders im Fokus stand, versteht sich von selbst.
Die Tagung teilte sich in zwei Komplexe: Der erste Teil am 27. und 28. Juni widmete sich vornehmlich der älteren Messegeschichte, das heißt der Zeit vor der Entwicklung der Mustermesse bis in das 19. Jahrhundert hinein. Im zweiten Teil am 29. Juni wurden Veränderungen im deutschen und internationalen Messewesen des 20. Jahrhunderts und aktuelle Entwicklungen in den Blick genommen. Diese Referate sind auch Bestandteil des Internationalen Messeseminars.
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