RoboCup @Home Standard Platform
Dieses Jahr wird die RoboCup Federation eine neue Standard Roboter-Plattform für RoboCup@Home auswählen. Neben der bisherigen @Home Liga, bei der Hard- und Software frei wählbar sind, kommt ab nächstem Jahr in der neu initiierten @Home Standard Platform Liga die gleiche Hardware für alle Teilnehmer zum Einsatz. Als Antwort auf eine öffentliche Ausschreibung hat die RoboCup Federation elf sehr interessante Angebote erhalten. Aus diesen wurden sechs Robotermodelle als Finalisten ausgewählt, welche zusammen mit dem jeweiligen Unternehmen auf dem diesjährigen RoboCup 2016 vorgestellt werden. Die finale Entscheidung wird danach durch die RoboCup Federation getroffen.
Weitere Informationen sind hier zu finden: https://sites.google.com/a/dis.uniroma1.it/robocup-home-sp/home
Demonstrationen während des RoboCup 2016
Insgesamt werden sechs Finalisten ihre Roboter-Plattformen präsentieren, darunter:
SoftBank Robotics
SoftBank Robotics wurde im Jahr 2005 mit Standorten in Frankreich, China, Japan und den USA gegründet und hat die Vision, gesellschaftsfähige humanoide Roboter zu entwickeln. SoftBank Robotics ist mit 450 Angestellten ein Unternehmen der SoftBank Group, welche 96% des Grundkapitals hält. Wir glauben an eine Zukunft, in der interaktive Roboter die Menschen in ihrem Job, im Familienleben und bei Freizeitaktivitäten begleiten. Unsere Roboter sind auf dem professionellen Markt verfügbar und neuerdings – seit Juni 2015 – auch für die Allgemeinheit zugänglich. Unser Ziel ist es, diese für Jedermann anbieten zu können. Heutzutage besteht unser Produktportfolio aus drei Robotern, welche alle eine menschliche Gestalt besitzen, um die Kommunikation zu erleichtern. Diese Roboter sollen als Begleiter gesehen werden, die den Menschen helfen und mit diesen interagieren können.
Pepper
Pepper, der im Juni 2014 in Zusammenarbeit mit SoftBank eingeführt wurde, ist der erste menschenähnliche Roboter der Welt, der die wichtigsten Emotionen erkennen, untersuchen sowie auf sein Umfeld proaktiv reagieren kann. Pepper ist mit vielen Funktionen und High-Level Schnittstellen für die Kommunikation mit Menschen in seinem direkten Umfeld ausgestattet. Pepper analysiert Ausdrucksformen und Stimmlagen unter Anwendung der neuesten Fortschritte im Bereich der Stimm- und Gefühlserkennung. Heutzutage begrüßt, unterhält und informiert Pepper die Besucher des Unternehmens SoftBank sowie der Nescafe Stores in Japan. Seit Juni 2015 ist Pepper in Japan für alle Endverbraucher erhältlich.
IIT (Istituto Italiano di Tecnologia)
Im Januar 2015 startete das IIT (Istituto Italiano di Tecnologia) ein neues Projekt mit dem Ziel eine innovative menschenähnliche Roboterplattform zur Verbesserung der Lebensqualität zu entwerfen und zu produzieren. Das IIT hat es sich zur Aufgabe gemacht ein Beispielexemplar eines persönlichen menschenähnlichen Roboter zu entwickeln, der dazu in der Lage ist zu uns nach Hause zu kommen und Menschen in deren täglichen Leben zu helfen. Um die Lücke zwischen Forschung und Markt zu schließen, zeichnet sich das Projekt durch eine aggressive Preispolitik aus. Die grobe Schätzung der Komplettkosten für einen Roboter beläuft sich in der Preisklasse eines Familienwagens, wobei bei einer größeren Produktionszahl die Kosten gegebenenfalls wesentlich geringer ausfallen werden. Beim RoboCup 2016 wird das IIT das Ergebnis seines Projektes präsentieren: Den neuen R1, welcher mit zwei Armen und einer 28 DOF Plattform mit einem Widerstandskraftmesser sowie Tastsinn ausgestattet ist.
Das Istituto Italiano di Tecnologia ist eine privatrechtliche Stiftung, die in Genua (Italien) gegründet wurde und durch das italienische Gesetz definiert wird. Das Ziel des Instituts ist es Exzellenz in der Wissenschaft und Technologie zu fördern, sowie den wirtschaftlichen Fortschritt auf nationaler Ebene voran zu treiben. Rund 1440 Personen beschäftigt das IIT, wobei davon ein Anteil von 45% aus ausländischen Wissenschaftlern besteht. Das Durchschnittsalter liegt hierbei unter 34 Jahre. Die Hauptforschungsgebiete liegen in der Robotik, dem Bereich der neuen Materialien und den Gesundheitstechnologien. Das IIT hat mehr als 6000 Publikationen und 172 Erfindungen hervorgebracht, wobei zusätzlich die Aktivitäten des Instituts zu Gründung von 14 Start-Up Unternehmen beigetragen haben. Das IIT plant für die Zukunft die gezielte Abspaltung des Geschäftsbereiches der menschenähnlichen Roboter, um ein Unternehmen zu gründen, welches einen innovativen Wertbeitrag auf dem Markt leistet und die menschlichen Roboter in unsere Leben bringt.
KeJia
Die KeJia Standard Roboter Platform ist ein aus dem Roboter KeJia entwickeltes marktreifes Produkt. KeJia wurde seit 2009 im jährlich stattfindenden RoboCup@Home Wettbewerb mit herausragende Ergebnissen eingesetzt: einem ersten und drei zweiten Plätzen in den letzten 5 Jahren. Nach achtjähriger Entwicklungsphase durch die praktische Anwendung in Wettbewerben sowie Forschung und Entwicklung ist die Plattform von KeJia nun sowohl für Spezialisten als auch für Neueinsteiger im Bereich der Robotik sowie den angrenzenden Bereichen geeignet. Sie stellt einfach zu bedienende Funktionalitäten und Werkzeuge zur Verfügung, so dass die Nutzer die eigenen Anwendungen damit sehr viel einfacher entwickeln können.
Kinova
Kinova entwirft und stellt Plattformen und Komponenten her, die einfach, sexy und sicher sind. Diese versetzen Forscher in die Lage, Durchbrüche für neue Anwendungen im Bereich Servicerobotik zu entwickeln.
PAL Robotics
PAL Robotics ist ein disruptives Unternehmen, das sich das Ziel gesetzt hat Robotersysteme zur Verbesserung der menschlichen Lebensqualität herzustellen. Die Wurzeln des Unternehmens gehen ins Jahr 2004 zurück, als eine kleine Gruppe - bestehend aus Ingenieuren - begannen, menschlich aussehende Roboter mit zwei Füßen zum Laufen zu bringen. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung in Forschung und Entwicklung ist PAL Robotics derzeit für die Kommerzialisierung der humanoiden Roboter REEM und REEM-C bekannt. Außerdem bietet PAL Robotics eine sehr weite Produktpalette verschiedener modularer Komponenten für Roboter wie die mobile Roboterbasis PMB-2 an. Das Team besteht aus leidenschaftlichen Ingenieuren und Designern, die in der Lage sind, hoch integrierte und zuverlässige Lösungen für das Dienstleistungsgewerbe sowie Forschungsinstitute zu entwickeln.
Die neueste Entwicklung von PAL Robotics ist TIAGo, ein kompakter mobiler Manipulator mit Navigationsfunktion, Wahrnehmungsvermögen und Mensch-Roboter-Interaktionsfähigkeiten. TIAGo wurde entwickelt, um als Roboterplattform bestmögliche Unterstützung in der Forschung für Anwendungen in der Haushaltsunterstützung, Gesundheitspflege und kollaborative Aufgaben in der Industrie 4.0 zu leisten. TIAGo kann dank seiner 2D-Laser Entfernungsmesser, Ultraschallmessgeräte und RGB-D Kameras sehr gut in Innenräumen navigieren. Der Roboter hat aufgrund seines Körperbaus und seinen Armen mit jeweils sieben Bewegungsfreiheitsgraden einen großen kinematischen Arbeitsbereich zur Manipulation. Der Arm kann in unterschiedlichen Positions- und Strom-Modi geregelt werden. Außerdem kann ein sechsachsiger Kraft-/Momentensensor am Ende des Handgelenks angebracht werden, wodurch Admittanz-Regelung ermöglicht wird. Der Endeffektor ist modular und austauschbar als 2- Finger-Parallelgreifer oder unteraktuierte 5-Finger-Hand. Die auf einem zweigelenkigen Kopfgelenk angebrachte RGB-D Kamera ermöglicht innovative Wahrnehmungsfähigkeiten, die um Stereomikrofone und Lautsprecher für Mensch-Roboter-Interaktion ergänzt werden. Der Roboter kann mit einer Reihe von Erweiterungsmodulen, wie einem Laptop-Fach, einem Bedienpanel mit USB- und Ethernet-Ports sowie mit einem Stromversorgungsgerät optional ausgestattet werden. Die kompletten technischen Einzelheiten von TIAGo können hier heruntergeladen werden. Und nicht zuletzt ist TIAGo zu 100% ROS basiert, so dass Forschungsaktivitäten direkt beginnen können. Entdecken Sie einige von TIAGOs Fähigkeiten im Vorführvideo der IROS 2015, in welchem TIAGos Prototyp sowie das Modell PMB-2 vorgestellt werden.
TIAGo ist PAL Robotics Kandidat für die RoboCup@Home Standard Platform, da TIAGo sich sehr schnell an Forschungsbedarfe anpasst und nicht andersherum.
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